Die theoretischen Grundlagen der Schillerschen PhilosophieJournalfranz, 1910 - 86 pages |
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absoluten allgemein Anschauung Ästh Ästhetik Augustenburg Bedingungen Begriff beiden Bestimmung Betr bewußt Bewußtseins Beziehung bloß Briefen daher Definition denken Dichtg Dinge Einheit Empfindung empirischen Entwicklung Erfahrung Erhabenen Erkenntnis Erkenntnistheorie Erscheinung erst Ethik ethischen ewig faßt Fichte Form Formtrieb Fragm Freiheit Freiheit des Willens Freiheitsbegriff ganzen Gebiet Gedanken Gegensatz Gegenstand Geistes Geschichtsphilosophie Gesetz gibt Goed Grunde Grundlagen handeln Handlungen heißt Heteronomie Ideal Idee Jonas Jonas III Kant Kantgesellschaft Kantischen Karl Leonhard Reinhold Kausalität Körnerbriefen kritischen Kühnemann Kunst läßt Lehre lichen liegt Materie Menschen Metaphysik Methode möglich moralische muß naive Natur notwendig Objekt objektiv phil Philosophie praktischen Vernunft Prinzip priori Prol Raum Realität reine Reinhold Satz Schein Schiller Schillerschen Schönheit Schriften Sinne Sinnlichkeit Sittlichkeit sobald sodaß Stelle Stoff Stofftrieb subjektiven Subjekts System Teleologie theoretischen Totalität transzendentale transzendentale Methode Triebe Unbedingten unendliche unsere Urteil Vergn Vermögen verschiedenen Verstand vollkommen Vorstellung Willens Wirklichkeit Wirkung Zerstr zugleich Zweck
Popular passages
Page 40 - Die synthetische Einheit des Bewußtseins ist also eine objektive Bedingung aller Erkenntnis, nicht deren ich bloß selbst bedarf, um ein Objekt zu erkennen, sondern unter der jede Anschauung stehen muß, um für mich Objekt zu werden, weil auf andere Art, und ohne diese Synthesis, das Mannigfaltige sich nicht in einem Bewußtsein vereinigen würde.
Page 54 - Hält man sich an den eigentümlichen Charakterzug des Christentums, der es von allen monotheistischen Religionen unterscheidet, so liegt er in nichts anderem als in der Aufhebung des Gesetzes oder des kantischen Imperativs, an dessen Stelle das Christentum eine freie Neigung gesetzt haben will. Es ist also in seiner reinen Form Darstellung schöner Sittlichkeit oder der Menschwerdung des Heiligen, und in diesem Sinn die einzige ästhetische Religion...
Page 21 - Es ist gewiß von keinem sterblichen Menschen kein größeres Wort noch gesprochen worden, als dieses Kantische, was zugleich der Inhalt seiner ganzen Philosophie ist: Bestimme Dich aus Dir selbst; sowie das in der theoretischen Philosophie: Die Natur steht unter dem Verstandesgesetze. Diese große Idee der Selbstbestimmung strahlt uns aus gewissen Erscheinungen der Natur zurück, und diese nennen wir Schönheit.
Page 37 - Ich nenne alle Erkenntnis transzendental, die sich nicht sowohl mit Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, sofern diese a priori möglich sein soll, überhaupt beschäftigt 21.
Page 42 - Der Raum ist kein diskursiver oder, wie man sagt, allgemeiner Begriff von Verhältnissen der Dinge überhaupt, sondern eine reine Anschauung. Denn erstlich kann man sich nur einen einigen Raum vorstellen, und wenn man von vielen Räumen redet, so verstehet man darunter nur Teile eines und desselben alleinigen Raumes.
Page 57 - Es ist nichts anderes als die Persönlichkeit, di die Freiheit und Unabhängigkeit von dem Mechanismus der ganzen Natur...
Page 62 - Größen-Einheit, auf welche der dürftige Sinn ihn beschränkte, zu einer Ideen-Einheit erhoben, die das ganze Reich der Erscheinungen unter sich faßt. Wir sind bei dieser Operation nicht mehr in der Zeit, sondern die Zeit ist in uns mit ihrer ganzen nie endenden Reihe. Wir sind nicht mehr Individuen, sondern Gattung; das Urteil aller Geister ist durch das unsrige ausgesprochen, die Wahl aller Herzen ist repräsentiert durch unsre Tat.
Page 82 - Hierdurch aber entspringt eine systematische Verbindung vernünftiger Wesen durch gemeinschaftliche objektive Gesetze, di ein Reich, welches, weil diese Gesetze eben die Beziehung dieser Wesen aufeinander als Zwecke und Mittel zur Absicht haben, ein Reich der Zwecke (freilich nur ein Ideal) heißen kann.
Page 53 - Latitudinarier zu werden, daß ich die Ansprüche der Sinnlichkeit, die im Felde der reinen Vernunft und bei der moralischen Gesetzgebung völlig zurückgewiesen sind, im Feld der Erscheinung und bei der wirklichen Ausübung der Sittenpflicht noch zu behaupten versuche.
Page 46 - Unmöglichkeit sichtbar, durch Naturgesetze die Natur selbst zu erklären, und von ihrem Reiche gelten zu lassen, was in ihrem Reiche gilt, und das Gemüt wird also unwiderstehlich aus der Welt der Erscheinungen heraus in die Ideenwelt, aus dem Bedingten ins Unbedingte getrieben.