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Angabe des dritten Grundprocesses *). Die Spur, sagt Beneke, ist das, was zwischen der Production einer Seelenthätigkeit, z. B. einer sinnlichen Wahrnehmung, und ihrer Reproduction, z. B. als Erinnerung, in der Mitte liegt. Da diese beiden Acte psychische Acte sind, so dürfen wir auch die Spur nur in psychischer Form vorstellen. Es giebt für diese Spuren kein,,Wo". Wie die Seele überhaupt, so sind auch alle ihre Theile nirgend; denn das Selbstbewusstsein, unser einziger Erkenntnissquell, enthält unmittelbar und an sich nicht das Mindeste von räumlicher Beziehung in sich. Die Spuren sind auch an kein leibliches Organ geknüpft; denn die den psychischen Entwicklungen parallelen räumlichen Anschauungen und Veränderungen sind mit jenen nur zugleich, höchstens stets zugleich gegeben und können ihnen auf keine Weise innerlich gemacht oder gar als Grundlage (substantiell) untergelegt werden **).

*) Ob in der That bei der Spurenbildung kein besonderes Geschehen anzunehmen sei, ist sehr zweifelhaft. Ein ,,partielles Reizentschwinden“ scheint nur zu einem Schwächerwerden im Bewusstsein, nicht zu dem Unbewusstwerden, welches doch bei den im ,,Gedächtniss" aufbewahrten Vorstellungen und psychischen Gebilden überhaupt eingetreten ist, führen zu können; entschwindet aber der Reiz vollständig bei der Uebertragung der Erregtheit auf andere Gebilde, so wird die entsprechende Vorstellung überhaupt nicht mehr bestehen, und soll dennoch eine Spur" vorhanden sein, so muss diese eigens gebildet worden sein, gleich wie, wenn ein Körper nicht mehr von gewissen Lichtstrahlen getroffen wird, auf ihm überhaupt kein Bild zurückbleibt, sofern nicht, wie beim Photagraphiren, gewisse Eindrücke oder ,,Spuren" eigens erzeugt worden sind.

**) Dass die Räumlichkeit nur der äussern, nicht der innern Wahrnehmung angehöre, dürfte doch nur ein von Beneke getheilter Kantischer Irrthum sein, der, wenn Kant's falsche Auffassung des ,,inneren Sinnes" aufgegeben wird, mit aufgegeben werden muss. In unseren sinnlichen Wahrnehmungsbildern ist Räumlichkeit; ist nun die,,innere Erfahrung" nichts anderes, als die Association unserer psychischen Gebilde, zu denen auch jene sinnlichen Wahrnehmungen gehören, in subjectiver Richtung nebst der Subsumtion dieser Gebilde unter die entsprechenden psychologischen Begriffe, so ist demgemäss eben auch in dem Gegenstande der innern Wahrnehmung, d. h. in jenen psychischen Gebilden, die Räumlichkeit, und zwar nicht in irgend einem bildlichen, sondern im eigentlichen Sinne. Der Raum, in dem die äusseren Objecte sind, ist nur die über die Grenzen des Sehfeldes hinausgehende Fortsetzung des Raumes, in welchem unsere psychischen Gebilde sind, und zwar eine durchaus gleichartige Fortsetzung, welches letztere aus der Gültigkeit der mathematsch- mechanischen Gesetze für die uns afficirend en äusseren Objecte mit Gewissheit sich folgern lässt, s. mein System der Logik § 44 und die daselbst citirte Abhandlung zur Theorie des Sehens in Henle's und Pfeuffer's Zeitschrift für rationelle Medicin, III, V, 1858, S. 269-282. (Die Bekämpfung meiner Argumentation durch Alb. Lange, Gesch. des Materialismus, Iserlohn 1866, S. 497-99, der jedoch S. 487 ff. meiner Auffassung des Verhältnisses des Bildes von unserm Körper zu den andern Bildern der Aussenwelt beitritt, hat mich nicht überzeugt, weil ich die Frage verneinen muss, die er S. 499 Z. 13 aufwirft, ob nicht für ein Wesen, welches sich etwa den Raum nur in zwei Dimensionen vorstellen könne, auch ein mathematischer Zusammenhang der Erscheinungen gegeben sein würde, obwohl es niemals den Gedanken unserer Stereometrie fassen könnte. Der mathematische Zusammenhang zwischen der die Wahrnehmungen veranlassenden Welt, falls diese in drei Dimensionen existirt, und der Erscheinungswelt dieses Wesens würde kein ungestörter", ihm selbst nach den auf blosse Planimetrie basirten Gesetzen in dem Sinne begreiflicher sein, in welchem uns z. B. die astronomischen Processe nach mathematisch-mechanischen Gesetzen begreiflich sind.) Gehört demgemäss nicht nur, wie Beneke zugiebt, die Zeitlichkeit, sondern ebensowohl auch die räumliche Ausdehnung in drei Dimensionen zu dem „Ansich" der Dinge, so ist Beneke's Behauptung irrig, dass die Seele überhaupt und alle ihre Theile,,nirgend" seien und dass es für die,,Spuren" kein,,Wo“ gebe. Der Satz, dass die Spuren an kein „,leibliches" Organ geknüpft

Vierter Grundprocess. Gleiche Gebilde der menschlichen Seele und ähnliche nach Maassgabe ihrer Gleichartigkeit ziehen einander an oder streben mit einander nähere Verbindungen einzugehen. Beispiele liegen vor in der witzigen Combination, in der Gleichnissbildung, Urtheilsbildung, dem Zusammenfliessen ähnlicher Gefühle und Bestrebungen etc. Durch alle diese Anziehungen aber wird nur ein Zusammenkommen der gleichen Gebilde bewirkt, eine bleibende Verbindung oder Verschmelzung erfolgt dann, wenn der Ausgleichungsprocess ergänzend hinzutritt*).

Auf Grund der Betrachtung der Grundprocesse bezeichnet Beneke die Seele als „ein durchaus immaterielles Wesen, bestehend aus gewissen Grundsystemen, welche nicht nur in sich, sondern auch mit einander auf das innigste Eins sind oder Ein Wesen bilden". Die menschliche Seele hat im Unterschiede von der thierischen einen geistigen Charakter, welcher in der höheren Kräftigkeit ihrer Urvermögen begründet ist; daneben bedingt die individuellere und bestimmtere Ausprägung und das bestimmtere Auseinandertreten der verschiedenen Grundsysteme, wie auch der Besitz der Hände und der Sprache und die Erziehung während einer langen Kindheit den geistigen Vorzug des Menschen vor den Thieren.

Die Kräfte oder Vermögen der ausgebildeten Seele bestehen aus den Spuren der früher erregten Gebilde. Dies ist der Hauptsatz der Beneke'schen Psychologie. Auf die Beneke'sche Durchführung dieses Satzes im Einzelnen von der Betrachtung der sinnlichen Empfindungen an bis zu der Erklärung der complicirtesten und höchsten psychischen Processe näher einzugehen,

seien, und dass Bewegungen den psychischen Vorgängen nur parallel laufen (nämlich als die entsprechenden sinnlich wahrgenommenen oder nach der Analogie der sinnlichen Wahrnehmung vorgestellten Vorgänge), wird hiernach zu modificiren sein. Richtig ist die Annahme eines Parallelismus, der auf zweifacher Wahrnehmungs- oder Vorstellungsweise Eines realen Vorgangs beruhe; richtig ist auch die Lehre, dass die innere Wahrnehmung desselben, so weit sie reicht, der Realität gemäss sei; aber es ist nicht zuzugeben, dass die räumliche Ausdehnung in drei Dimensionen und dass Figur und Bewegung der Realität nicht angehöre und dass nicht auch die sinnliche Wahrnehmung und die auf ihrem Grunde beruhende physikalisch - physiologische Wissenschaft einen sehr wesentlichen Beitrag zur psychologischen Erkenntniss liefere.

*) Da Beneke hier von einer ,,Anziehung" im eigentlichen, mathematischräumlichen Sinne nicht reden kann, noch will, und da jede wirkliche Lagenveränderung der Gebilde bei diesem Process darum, weil die nämliche Vorstellung in die verschiedenartigsten Verbindungen eingehen muss (wie z. B. die Vorstellung Cäsar's als Römers, als Staatsmanns, als Feldherrn, als Geschichtsschreibers, Cicero's als Römers, als Staatsmanns, als Redners, als Philosophen immer wieder mit anderen Gruppen zu combiniren ist), das Nämliche nicht nur an verschiedene Orte bringen, sondern auch an verschiedenen Orten zugleich fixiren musste, was sich widerspricht, so möchte der Begriff dieser ,,Anziehung" auf den einer Miterregung des Gleichartigen zu reduciren sein. Dann aber fällt dieser Process mit dem der,,Ausgleichung" oder der Reizübertragung unter den gemeinsamen Begriff einer Affection von innen her, die von erregten psychischen Gebilden auf andere, sei es erregte oder unerregte psychische Gebilde geübt wird; diese innere Affection nimmt eine zweifache Richtung, nämlich theils zu solchen Gebilden hin, die mit dem jetzt wiedererregten früher zusammenbewusst gewesen sind, theils zu gleichartigen Gebilden hin, auch wenn keine Verknüpfung mit diesen durch früheres gleichzeitiges Bewusstsein oder unmittelbare Succession bestanden hat. Somit lassen sich die sämmtlichen Grundprocesse als Vermögenbildung, Affection von aussen her, Spurenbildung und zweifach gerichtete Affection von innen her bezeichnen.

würde uns über die Grenzen hinausführen, die in diesem Grundriss eingehalten werden müssen.

Beneke's moralische Grundforderung geht dahin, dass man in jedem Falle dasjenige thun solle, was nach der objectiv und subjectiv wahren Werthschätzung als das Beste oder natürlich Höchste sich ergebe.

Wir schätzen, sagt Beneke, die Werthe aller Dinge nach den (vorübergehenden oder bleibenden) Steigerungen und Herabstimmungen, welche durch dieselben für unsere psychische Entwicklung bedingt werden. Diese Steigerungen und Herabstimmungen aber können sich in dreifacher Weise für unser Bewusstsein ankündigen: 1. in ihrem unmittelbaren Gewirktwerden, 2. in ihren Reproductionen als Einbildungsvorstellungen, wodurch die Werthschätzung der Dinge oder die praktische Weltansicht begründet wird, 3. in ihren Reproductionen als Begehrungen, welche die Gesinnung des Menschen und die Grundlage seines Handelns bilden. In allen drei Formen messen wir die Werthe der Dinge gegen einander unmittelbar in dem Nebeneinandersein der durch sie bedingten Steigerungen und Herabstimmungen. Dies gilt von dem Wohl und Wehe anderer Menschen ebenso, wie von unserm eigenen. Wir messen dasselbe, indem wir die dadurch bedingten Steigerungen und Herabstimmungen in uns nachbilden. Ob dies eigennützig oder uneigennützig geschehe, hängt davon ab, in welcher Gruppenverbindung diese Steigerungen und Herabstimmungen empfunden werden, ob in Verbindung mit der Eigengruppe oder in Verbindung mit den auf Andere sich beziehenden Gruppen. Die Höhe der Steigerungen und Herabstimmungen, welche in uns entstehen, wird bedingt theils durch die Natur unserer Urvermögen, theils durch die Natur der Reize oder Anregungen, theils endlich durch die den Grundgesetzen der psychischen Entwicklung gemäss erfolgenden Aneinanderbildungen der aus den Verbindungen von Vermögen und Reizen hervorgehenden Acte. In wiefern in Kraft dieser allgemein - menschlichen Entwicklungsmomente eine Steigerung als eine höhere bedingt ist, insofern ist auch der Werth, welcher durch sie vorgestellt wird, allgemeingültig ein höherer. Vermöge der hierdurch begründeten Abstufung der Güter und Uebel ist eine für alle Menschen gültige praktische Norm gegeben. Es muss hiernach z. B. jeder bis zu einem gewissen Grade ausgebildete und unverdorbene Mensch einen Genuss der höheren Sinne einem der niederen vorziehen und eine geistige Vervollkommnung einem Genusse, das Wohl einer grösseren Gemeinschaft einer auf ihn selbst beschränkten Förderung etc.*). Was nach der in der menschlichen Natur begründeten Norm als das Höhere empfunden und begehrt wird, ist auch das moralisch Geforderte. Diese objectiv und subjectiv wahre Schätzung der Werthe kann aber durch übermässig vielfache Ansammlungen von Lust- und Unlust-Empfindungen niederer Art gestört werden, und das ihr gemässe Wollen durch übermässig vielfache Ansammlung eben solcher Begehrungen und Widerstrebungen, wodurch das Niedere einen übermässigen „Schätzungsraum“ und „Strebungsraum" gewinnt. Im Gegensatz zu der abweichenden Werthschätzung kündigt sich die richtige mit dem Gefühle der Pflicht oder der sittlichen Nothwendigkeit, des Sollens, an, welches seine Begründung eben darin hat, dass diese Nothwendigkeit aus dem innersten Grundwesen der menschlichen Seele stammt. Die sittliche Nothwendigkeit ist eine Nothwendigkeit

*) Auf diese Verhältnisse führe ich in der oben auf S. 208 citirten Abhandlung Herbart's ethische Ideen unter wesentlicher Umbildung zurück, insbesondere auf die erstgenannten die Idee der Vollkommenheit, die des Wohlwollens aber auf das Verhältniss des eigenen Wohles zum Wohle Anderer, etc.

der tiefsten Grundnatur der menschlichen Seele. Auf die ursprünglichste und unmittelbarste Weise offenbaren sich uns die sittlichen Verhältnisse in Gefühlen; indem aber sittliche Gefühle von gleicher Form mit einander zusammenfliessen, bilden sich aus ihnen sittliche Begriffe hervor; treten diese Begriffe als Prädicate zu den Schätzungen und Strebungen hinzu, so ergeben sich sittliche Urtheile; aus specielleren sittlichen Urtheilen, welche sich auf die Vergleichung einzelner Werthe beziehen, entsteht erst bei weit vorgeschrittener Entwicklung ein allgemeines moralisches Gesetz. Kant's kategorischer Imperativ ist eine sehr hohe Abstraction, also von sehr abgeleiteter Natur *).

§ 28. Am verbreitetsten war in Deutschland während der letzten Decennien von den philosophischen Schulen die Hegel'sche, demnächst die Herbart'sche; in der jüngsten Zeit hat der umbildende Rückgang theils auf Aristoteles theils auf Kant und die historisch - philosophische Betrachtung mehr Anhänger gefunden, als die nachkantischen Doctrinen. Schleiermacher hat grösseren Einfluss auf die Theologie, als auf die Philosophie gewonnen; doch haben seine Anregungen auch die Richtung der neueren philosophischen Forschung wesentlich mitbedingt. Von Einzelnen werden die Lehren Schopenhauer's, Beneke's, wie auch Krause's, Baader's, Günther's und Anderer reproducirt und modificirt. Den Materialismus ver

treten Vogt, Moleschott, Büchner, den Sensualismus Czolbe und Andere. Bei partiellem Anschluss an ältere Denker haben Trendelenburg, Fechner, Lotze, von Kirchmann, von Hartmann und Andere sich neue eigenthümliche Wege gebahnt.

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Eine Zusammenstellung der aus der Hegel'schen Schule hervorgegangenen Schriften giebt Rosenkranz im ersten Bande der Zeitschrift: der Gedanke, Organ der philos. Gesellschaft in Berlin", herausg. von C. L. Michelet, Berlin 1861, S. 77, 183, 256 ff. Eben diese Zeitschrift hat in einer Reihe von Artikeln Uebersichten über den gegenwärtigen Stand der Philosophie, insbesondere der Hegel'schen, innerhalb und ausserhalb Deutschlands, veröffentlicht. Im ersten Heft des ersten Bandes der Herbartianischen „Zeitschrift für exacte Philosophie im Sinne des neueren philosophischen Realismus", hrsg. von F. H. Th. Allihn und T. Ziller, Leipzig 1860, giebt Allihn als Anhang zu seiner Biographie Herbart's eine Zusammenstellung der Litteratur der Herbart'schen Schule; spätere Hefte enthalten fortgesetzte Litteraturangaben. Die von I. Herm. Fichte, Ulrici und Wirth herausgegebene Zeitschrift für Philosophie und philosophische Kritik" giebt ausser kritischen Berichten über philosophische Werke und Richtungen auch regelmässige halbjährliche Verzeichnisse der sämmtlichen neu erschienenen philosophischen Schriften und Abhandlungen. Die neuesten philosophischen Erscheinungen finden sich sehr vollständig und genau verzeichnet in den von J. Bergmann herausgegebenen philosophischen Monatsheften".

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*) Mehr noch, als durch seinen ernsten Versuch einer durchgängigen genetischen Erklärung der psychischen Functionen, hat sich Beneke durch seine tiefdurchdachte Basirung der Ethik auf die psychischen Werthverhältnisse, die das sittliche Leben nach einer reinen und sichern Norm bestimmt, ein unvergängliches Verdienst um die philosophische Erkenntniss und um das durch sie geleitete Handeln erworben.

Der Hegelschen Schule gehören an:

Bruno Bauer, Zeitschrift für speculative Theologie, Berlin 1836-38. Die Posaune des jüngsten Gerichts wider Hegel, den Atheisten und Antichristen (ironisch; anonym), Leipzig 1841. Hegel's Lehre von Religion und Kunst (anonym), Leipzig 1842. Vgl. Bruno Bauer's Kritik der evang. Geschichte des Johannes (1840) und der Synoptiker (1841-42). Auch in der Gesch. der Cultur, Politik und Aufklärung des 18. Jahrhunderts, 4 Bde., 1843 und anderen historischen Schriften legt Br. Bauer seinen philosophischen Standpunkt dar.

Edgar Bauer, der Streit der Kritik mit Kirche und Staat, Bern 1841. Ferdinand Christian Baur, die christliche Gnosis, Tübingen 1835, die christliche Lehre von der Dreieinigkeit, und andere Schriften, s. o. Grdr. II, § 3 ff. Eine pietätsvolle und gediegene Charakteristik seiner Persönlichkeit und seiner wissenschaftlichen Leistungen giebt Zeller im VII. und VIII. Bande der Preuss. Jahrbücher, wiederabgedruckt in Zeller's Vortr. und Abh. Leipzig 1855, S. 354 bis 434. (Zeller will nicht, dass Baur,,geradezu der Hegel'schen Schule zugezählt werde und macht auf den wesentlichen Einfiuss theils Schelling's, theils und besonders Schleiermacher's aufmerksam, erkennt jedoch an, dass die Hegel'sche Philosophie mit seiner Geschichtsbetrachtung nicht nur übereingestimmt, sondern auch auf dieselbe eingewirkt habe vermöge der ,,Idee einer innerlich nothwendigen, mit immanenter Dialektik sich vollziehenden, alle Momente, welche im Wesen des Geistes liegen, nach einem festen Gesetze zur Erscheinung bringenden Entwicklung der Menschheit".)

Karl Theodor Bayrhoffer, die Idee des Christenthums, Marburg 1836. Die Idee der Philosophie, Marburg 1838. Beiträge zur Naturphilosophie, Leipzig 1839-40. (Bayrhoffer hat sich später von Hegel entfernt, findet in seiner Dialektik ein blosses Gedankenkunststück, worin der wahre Gedanke einer absoluten synthetischen Einheit in den Gedanken eines sich selbst auflösenden Widerspruchs verkehrt sei, und will, dass die abstract Identischen Herbart's und ihr synthetischer Schein, wie die selbstanalytische Identität Hegels sich gleichmässig in die wirkliche synthetische Einheit auflösen, s. philos. Monatshefte, III, 1869, S. 369 f.) K. M. Besser, System des Naturrechts, Halle 1830.

Gustav Biedermann, die speculative Idee in Humboldt's Kosmos, ein Beitrag zur Vermittelung der Philosophie und der Naturforschung, Prag 1849. Die Wissenschaftslehre, Bd. I.: Lehre vom Bewusstsein, Bd. II.: Lehre des Geistes, Bd. III. Seelenlehre, Leipzig 1856-60. Die Wiss. des Geistes, 3. Aufl., Prag 1870. Kant's Kr. d. r. Vern. u. die Hegel'sche Logik, Prag 1869. Metaphysik in ihrer Bed. für die Begriffswiss., Prag 1870. Zur log. Frage, ebd. 1870. Pragm. u. begriffswiss. Geschichtsschr. der Philos., ebd. 1870.

Franz Biese, die Philosophie des Aristoteles, Bd. I.: Logik und Metaphysik, Bd. II.: die besonderen Wissenschaften, Berlin 1835-42. Philosophische Propädeutik, Berlin 1845.

Joh. Gust. Friedr. Billroth, Vorlesungen über Religionsphilosophie, hrsg. von Erdmann, Leipzig 1837, 2. Aufl. 1844.

Friedr. Wilh. Carové, über alleinseligmachende Kirche, Bd. I. Frankf. a. M. 1826, Bd. II. Göttingen 1827. Kosmorama, Frankf. a. M. 1831. Rückblick auf die Ursachen der französischen Revolution und Andeutung ihrer welthistor. Bestimmung, Hanau 1834. Vorhalle des Christenth. oder die letzten Dinge der alten Welt, Jena 1851.

Moritz Carriere, die Religion in ihrem Begriff, ihrer weltgesch. Entwicklung und Vollendung, ein Beitrag zum Verständniss der Hegel'schen Philosophie, Weilburg 1841; ferner religionsgeschichtliche und religionsphilosophische und ästhetische Schriften, deren Standpunkt jedoch von dem Hegel'schen wesentlich abweicht, wie namentlich: die philosophische Weltanschauung der Reformationszeit, Stuttgart 1847, relig. Reden und Betrachtungen für das deutsche Volk (anonym), Leipzig 1850, 2. Aufl. 1856, das Wesen und die Formen der Poesie, Leipzig 1856, Aesthetik, Leipzig 1859. Als eine Geschichtsphilosophie aus dem Gesichtspunkte der Aesthetik bezeichnet er sein jüngstes Werk: die Kunst im Zusammenhange der Culturentwicklung und die Idee der Menschheit, 1. Bd.: der Orient, Leipzig 1863, 2. Bd.: Hellas und Rom, ebd. 1865, 3. B.: das Mittelalter, ebd. 1868. (Durch Hegel angeregt, entfernt sich doch Carriere von demselben in ähnlicher Art, wie der jüngere Fichte u. A., durch die von ihm intendirte,,Ueberwindung des Pantheismus wie des Deismus in der Anerkennung der Persönlichkeit, wie der Unendlichkeit des der Welt einwohnenden und seiner selbst bewussten Gottes" und,

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