Beitschriff für Theologie und Kirche in Verbindung mit D. A. Harnack, Professor der Theologie in Berlin, D. W. Herrmann, Pro- Inhalt. Seite „Wer saget denn ihr, daß ich sei?" Von † Hermann Schulz, weiland Professor der Theologie in Göttingen... Jesus als Prediger. Von J. Herzog, Pfarrer in Gerlingen. Moderne Theologie. Von Pastor K. W. Feyerabend zu Du bena in Was wir von den babylonischen Ausgrabungen lernen. Von lic. theol. Die Ueberwindung der mechanistischen Lehre vom Leben in der heutigen Naturwissenschaft. Von lic. theol. R. Otto in Göttingen Zur Dogmatik. Von Julius Kaftan. V. 7. Die Paulinische Predigt Kant und die Theologie der Gegenwart. Die lebendige Persönlichkeit Gottes, seine Immanenz und Transzendenz als religiöses Erlebnis. Von Th. Steinmann, Dozent am theol. Christentum und Kampf ums Dasein. Von Lic. Emil Fuchs, Repetent „Wer saget denn ihr, daß ich sei ?“ Von Hermann Schulk, weiland Professor der Theologie in Göttingen. 1 1. „Was dünket Euch um Christus?" Das war die Frage, mit der Jesus seinen Gegnern in überlegener Hoheit gegenübertrat und ihren unfruchtbaren Theologendünkel zum Schweigen brachte. „Wer sagen die Menschen, daß ich sei? Was aber sagt Ihr?" das ist die Frage, mit der er das Bekenntnis seiner Jünger forderte, ehe er den letzten schweren Weg seines Lebens ging. Beide Fragen klingen verwandt, und doch sind sie ihrem tiefsten Sinne nach verschieden. „Was dünket Euch um Christus?" Das ist die Frage der Theologen. So haben schon Paulus und Johannes gefragt. So hat die Christenheit lange Jahrhunderte hindurch gefragt, hat das Geheimnis der Gottessohnschaft und der Gottmenschheit immer tiefer durchdacht, immer feiner ausgelegt und aus solchen Deutungen das Pfand und die Bedingung der Seligkeit gemacht. Unsere Zeit hat aufgehört, so zu fragen. Nur in der Zunft der Gelehrten wird noch um die alten Formeln gestritten und an dem Geheimnisse der Gottmenschheit weitergearbeitet. Den Christen unserer Tage tritt Jesus wieder entgegen wie einst den Jüngern zu Cäsarea; sie hören seine Frage, die Frage an die Christen: „Was sagt Ihr, daß ich sei, daß ich Euch und der Welt sei?" Sie sorgen sich nicht um die Erkenntnis der Tiefen der Gottheit, in der das Geheimnis Jesu, wie alle Geheimnisse der Erde, seinen letzten Grund Zeitschrift für Theologie und Kirche. 14. Jahrg., 1. Heft. 1 |