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6) Das von Grollmannsche Adelsdiplom (Nr. 38) ift 1774 erst ausge= stellt worden für den Major Friedrich Georg (v.) Grollmann. vom Millendorfschen Regimente, welcher der ältester Sohn war des Oberften und Kommandanten von Kolberg, Georg Arnold Grollmann. Dieses Diplom ist aber ausgefertigt worden mit dem Datum vom 27. Dezember 1741 und lautet auf den damals schon lange verstor= benen, d. 27. Dez. 1741 zum Major beförderten Vater.

7) Die vielen Standeserhöhungen zc. in Schlesien halfen diese Proving moralisch erobern.

Anm. 2. Unser ausgezeichneter Heraldiker, Herr Hofrath Köhne in Berlin, giebt seit 1828 bei Tyroff in Nürnberg ein Wappenbuch der preußischen Monarchie“ heraus, welches durch Sauberkeit und Treue gleich ausgezeichnet ist und einst durch „Materialien zu einer Geschichte der preußischen Standeserhöhungen noch nußbarer werden wird. Von diesem trefflichen Werke sind jeht zwei Bånde (in Großoktav) fertig, welche, außer den früheren Standeserhöhungen seit 1640, auch die von König Friedrich 2. verliehenen (3) Fürsten*) (53) Grafen- und (35) Freiherrn- Wappen, von den c. 260 adligen aber die (29) bis zum Buchstaben C (einschließlich) enthalten. Die beiden folgenden Bånde, sammt den Ergänzungen, liegen zum Drucke bereit.

*) Die drei Fürsten: Stollberg, Isenburg, Hohenlohe, welchen Friedrich Anerkennung ihres Reichsfürstenstandes verliehen, sind nicht aufgenommen worden. v. Lich: nowski d. 30. Jan, 1773 in den Fürstenstand erhoben.

1)

Anhang II.

Friedrichs Druckschriften.

A. Aus der Zeit vor seiner Thronbesteigung.

I. Briefe.

Friedrichs Briefe an seinen Vater, zwischen 1733 und 1740

geschrieben, findet man im 4. und 5. Theile von Küster's Offizierlesebuche. Berlin 1796; auch in Fr. Förßer's Friedrichs des Großen Jugendjahre, Bildung und Geist. Herlin, 1823. S. 175 bis 228. 2) Correspondance de Frederic II. avant et après son avènement au thrône avec Mr. Duhan de Jandun (zwischen 1727 und 1745 geschrieben und von Formey herausgegeben). A Berlin, chez Vofs 1791.

132 S. S.

3) Lettres inédites ou Correspondance de Fréderic II. Roi de Prusse avec Mr. et Madame de Camas. A Berlin, 1802. 136, 8. (Herausgegeben vom Buchhändler Umlang; Vorrede von Erman). Die 41 Briefe an den Obersten von Camas gehen v. 1734 bis 1740; die 11 an die Frau von Camas v. 1744 bis 1763.

4) Correspondance familière et amicale de Frederic II. Roi de Prusse avec Suhm. 2 Voll. à Berlin 1787. Herausgeg. vom Prof. Ouvrier in Dessau, der eine Entelinn von Suhm zur Frau hatte. Deutsch von Sander. Leipzig 1787. Der Briefwechsel beträgt 105 Briefe und geht v. März 1736 bis Nov. 1740.

5) Friedrichs Briefwechsel mit Voltaire geht von 1736 bis 1778 und findet sich leider in keiner Sammlung ganz vollständig beisammen, sondern sehr zerstreut:

a) in den Oeuvres Posthumes du Roi de Prusse T. 8. 9. 10. b) in den Suppléments aux oeuvres posthumes T. 1. 2. 3.

c) in den Baseler Oeuvres posthumes T. 1. 2. 3.

d) in den Oeuvres de Voltaire. Edit. de Deux-Ponts. T. 74. 75. 76. 77. e) Mr. de Voltaire peint par lui-même, ou Lettres de cet écrivain. Lausanne 1769. 264. S. 8.

f) Am vollständigsten hat den Briefwechsel des Königs mit Voltaire die Amsterdamer, und ihr Nachdruck die Potsdamer- Ausgabe der Werke des Königs, im 12. — 16. Bande der Oeuvres posthumes, 475 Briefe v.1736 — 1778,

6) Friedrich's Briefwechsel mit Mad. du, Châtelet. 30 Briefe zwischen 1737 und 1744 geschrieben. Oeuvres posth. T. 10. und 12. 7) Friedrichs Briefwechsel mit Jordan, 139 Briefe, zwischen 1739 und 1745; Oeuvres Posth. T. 8.

8) Correspondance de Frederic II. Roi de Prusse avec le Comte Algarotti (zwischen 1739 und 1764) s, l. 1799. 255 S. gr. s. Dieses interessante Werk scheint in Deutschland sehr felten zu sein. Es fand sich einmal in dem Verzeichniss der r. d. Königl. Regirungspräsidenten von Dacherdden hinterlassenen Bücher, welche den 22. Mårz u. f. Tage des J. 1824 durch den Aufzionskommissarius Bratring versteigert werden sollen. Berlin 257 S. 8, auf der 16. S. unter Nr. 379. Herr Prof. und Bibliothe= far Wippel erstand das Buch und ich habe es durch seine Güte vielfach benußt. Auf der Kehrseite des Deckels stand eingeschrieben ,,A Mr. le Baron de Humboldt, Ministre de Sa Majesté Prussienne à Rome de la part du Docteur Oglievi editeur." Die Urschriften von den Briefen des Königs werden im Palast Corniani d'Algarotti zu Venedig, einige unter Glas und Rahmen, aufbe= wahrt.

9) Briefwechsel zwischen Rollin und dem Könige von Preußen. Franz. und Deutsch. Nebst Rollin's Leben von Dr. Froriep. Gotha 1781. 128 S. 8. Im Ganzen 17 Briefe, von 1737 bis 1740.

10) Friedrichs Brief an Fr. v. Rocoulles v. 17. Febr. 1738 findet man in Formey's Souvenirs d'un Citoyen. 2. T. Berlin 1789, welche auch sonst Einiges zur Jugendgeschichte liefern.

11) Die Briefe an Fontenelle (v. Mårz 1737 bis Jun 1740), an Man

teuffel, an Henault, Greffet, Wolf, Maupertuis, Achard, Beauso= bre zc. findet man in den Oeuvres Posth. T. 12. 15. und in Supplém. aux Oeuvres Posth. T. 3.

12) Friedrichs Briefe an den Markgrafen Karl, 1731 bis 1740 geschrie= ben, stehen in Küßters Offizierlesebuche 4. Theil 1796. S. 65.

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13) Friedrichs Briefwechsel mit von Grumbkow über Regirungsangele= genheiten, zwischen 1732 und 1739 geschrieben, wird (nach von Herzberg's historischer Nachricht von dem lehten Lebensjahre Friedrichs 11.) im Königlichen Archive zu Berlin aufbewahrt. Wahrscheinlich finden sich daselbst auch die Briefe, welche Friedrich an seine Gema= linn, Mutter und sämmtliche Geschwister geschrieben.

14) Friedrichs drei Briefe an den Leibarzt Eller, Ruppin den 3., den 13., den 25. Mai 1740 findet man in Biester's Neuer Berlinischer Monatschrift. Mai 1801.

II. Abhandlungen.

1) Considérations sur l'état present du Corps politique de l'Europe 1736 geschrieben; aber erst 1788 in den Oeuvres posthumes T. 6. p. 1-52 gedruckt.

2) Sur l'innocence des erreus de l'esprit, 1738 geschrieben und gedruckt;*) s. Friedrichs Brief an Voltaire v. 30. Sept. 1738. Diese Schrift findet sich in den Oeuvres posth. T. 6. p. 189-218.

3) Avant - Propos sur la Henriade de Voltaire; v. J. 1739; den 16. Mai 1739 verspricht Friedrich Voltairen zur Henriade eine Vorrede zu schreiben; im Sept. 1739 schickt er ihm dieselbe jut Durchsicht. Abgedruckt in den Oeuvres posthumes T. 6. p. 169-188. 4) Antimachiavel, wieder abgedruckt in den Oeuvres de Fréderic publiées du vivant de l'auteur. T. 2. Friedrich hatte den Druck des Antimachiavel Voltairen überlassen, welcher darüber mit dem Buchhåndler Johann van Duren im Haag unterhandelte, sich aber mit ihm, ehe der Druck beendet war, veruneinigte und nun, auf eigene Kosten, eine andere Ausgabe besorgte, welche den Titel führt: Antimachiavel ou Essai de Critique sur le Prince de Machiavel, publié p. Mr. de Voltaire. A la Haye, chez Pierre Paupie, 1740. 191 S. gr. 8. Dem Texte zur Seite steht Amelot's de la Houssaye frank. Übersetzung **) des Fürsten von Machiavel, nach welcher Friedrich seinen Antimachiavel gearbeitet.

Noch ehe diese Ausgabe erschien, wurden zwei andere bekannt, beide un ter demselben Titel: die eine im Haag bei Van Duren, die andere A Londres, chez Guillaume Meyer dans le Strand; doch ist diese Londoner Ausgabe derselbe Haager Druck und nur das Titelblatt ist verschieden. Der Titel dieser Ausgabe also heißt: Antimachiavel, ou Examen du Prince de Machiavel, avec des notes historiques et politiques. A la Haye, chez Jean van Duren (Ende September) 1740. 8.

Friedrich war mit diesen Ausgaben unzufrieden und schrieb darüber den 7. Okt. 1740 Folgendes an Voltaire: „Ich habe den Antimachiavel von Anfang bis zu Ende gelesen, bin aber, um Ihnen die Wahrheit zu geftehen, nicht ganz zufrieden damit. Daher werde ich das ändern, was mir nicht gefällt und in Berlin unter meinen Augen eine neue Ausgabe davon veranstalten. In dieser Absicht habe ich einen Artikel in die Zeitun gen sehen lassen, worin der Verfasser des Versuchs die beiden Editionen für nnecht erklärt. Ich bitte Sie um Verzeihung; aber ich kann nicht anders, da in Ihrer Ausgabe so viel Fremdes steht, daß sie nicht mehr meine Arbeit ist. Das 15. und 16. Kapitel sind gar nicht mehr das, was sie nach meinem Willen sein sollten.“ Wie sehr nun aber auch Voltaire's Willkür dem Könige missfallen haben mag; er hat weder in den Zeitungen seine Unzufriedenheit ausgesprochen, noch auch eine eigene Ausgabe veranstaltet; im Gegentheil gab die Haudesche Berliner Zeitung, Nr. 70,

*) Nach Friedrichs Brief an Voltaire vom 10. Okt. 1739 war im Schlossthurme zu Rheinsberg eine Druckerei.

**) Le Prince de Nicolas Machiavel, Secretaire et Citoyen de Florence.

Traduit

et commenté par A. N. Amelot, Sieur de la Houssaye. A Amsterdam chez Henry Wetstein 1683. 229, S. El, 8.

Donnerstag den 8. Dez. 1740 unter Gelehrten Sachen“, eine sehr lobpreisende Ankündigung der van Durenschen Ausgabe.

Die Amsterdamer, Göttinger, Kopenhagener und andere Nachdrucker folgten der Paupieschen Ausgabe. Dagegen gab van Duren im folgenden Jahre zwei neue, nåmlich:

Examen du Prince de Machiavel, avec des notes historiques et politiques. A la Haye, chez Jean van Duren, 1741. 364 S. 8. — und

Examen du Prince de Machiavel, avec des notes historiques et politiques. Troisième édition, enrichie de plusieurs Pièces nouvelles et originales, la plûpart fournies p. Mr. F. de Voltaire. A la Haye chez Jean van Duren. 1741. 2 Tomes. 8. Avec Privilège de Sa Maj. Impériale.

Auch von dieser dritten, van Durenschen, Ausgabe des Anti-Machiavel, welche überhaupt die vorzüglichste von allen genannten ist, find Nachdrücke erschienen.

Eben so hat man Friedrich's Werk ins Englische, Italiänische, Deutsche und selbst in's Lateinische übertragen. Ja Sultan Mustapha der Dritte benußte den Machiavel und den Antimachiavel in türkischer Sprache zu seinem und zu seiner Söhne Unterrichte.

Der zuverlässige Abdruck des Anti-Machiavel ist der im 2 Bande der Oeuvres de Fréderic II., publiées du vivant de l'auteur. Berlin 1789; nach des Königs verbesserten Handschriften herausgegeben.

Noch ist von zwei Auffäßen zu sprechen, deren oben, S. 89 und S. 108 nebenbei ist gedacht worden und von welchen Friedrich mit_Un= recht als Verfasser genannt wird.

1) Considérations sur l'état de la Russie sous Pierrele-Grand, abgedruckt in Oeuvres posthumes du Roi de Prusse, servant de Supplément aux différentes éditions des oeuvres de ce Monarque. Envoyées, en 1737, à Voltaire, par le Prince Royal de Prusse, depuis le Roi Fréderic II. Auxquelles on a joint d'autres pièces, pour servir de supplément aux différentes éditions des oeuvres posthumes de ce. Monarque. A Berlin, 1789. CCV. und 287 S. gr. 8. In diesem Buche wird S. VI. gefagt, Voltaire habe zu seiner Geschichte Peter's I. den damaligen Kronprinzen im Mai 1737 gebeten, ihm über 12 Hauptfragen aus der rusfischen Geschichte durch Suhm Aufschluss zu verschaf= fen, welchem Friedrich diese Fragen den 27. Jul aufgab. Suhm antwortete den 13. August und 2. Sept. darauf; aber, er fand den Auftrag ge= fährlich für seine Stellung; Friedrich dagegen schrieb an Voltaire, den 16. August, er habe am Berliner Hofe einen Secretår gefunden, welcher 18 Jahre lang am Hofe zu St. Petersburg gelebt habe und ganz geeignet sei, jene 12 Fragen genau zu bearbeiten. Indeff legte Suhm seinem Briefe vom 2. Sept. einige Seiten Nachrichten über Russland bei; jener Sekretär aber bearbeitete die 12 Fragen in großer Ausführlichkeit; und das

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