Handbuch zur narrativen Volksaufklärung: moralische Geschichten 1780-1848Walter De Gruyter, 2004 - 899 pages "Moralische Geschichten" sind eine um 1780 aufgekommene Textsorte zur Bildung und Erziehung einfacher Leute, vornehmlich verfasst von Geistlichen, publiziert in Schulbüchern, Zeitungen, Kalendern und Katechismen. Sie erzählen von fortschrittlichen Bauern, treuen Dienstboten, folgsamen Kindern, sparsamen Hausfrauen und unerschrockenen Lebensrettern. Die Autorin erschließt das Textcorpus bibliographisch, stellt die weitgehend unbekannten Verfasser vor und kategorisiert Motive, Ideen und Programme dieser Texte. Die narrative Umsetzung von Aufklärungsideen in die Alltagspraxis führt unmittelbar in die zu gestaltende Lebenswelt der Zeit um 1800 ein. Hier wurde grundgelegt, was spätere Theoretiker gerne für Volkscharakter oder Stammeseigentümlichkeiten gehalten haben. Die Volkskunde vermag dadurch an die Wurzeln moderner Volksbildung vorzustoßen und ihre eigenen Beobachtungs-"Gegenstände" genauer zu historisieren. |
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... Johann Adam Wening ( 1735-1800 ) . Der Münchner Verleger Johann Baptist Strob ( e ) l , der 1788-90 das „ Volksbuch “ des Protestanten Heinrich Gottlieb Zerrenners für Katholiken herausgebracht hat , fand für solche Adaptionen eine ...
... Johannes Ludwig läßt 1799 einen „ Bürger Klugmann “ und einen „ Landmann Fröhlich “ auftreten . Adalbert Schwippel erfindet einen über- schuldeten Taugenichts namens ,, Johann Trinker " 63 . Bei Johann Adam Wening begegnen wir dem ...
... Johann Adam Wening beruft sich 1784 zur Legiti- mierung seiner moralischen Anti - Tierquälerei - Geschichten wie der schon zi- tierte Knigge auf den salomonischen Spruch vom Gerechten , der sich seines Viehs erbarmt . Daran knüpft er ...