Geschichte der Philosophie in Einzeldarstellungen, Volume 15

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1925

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Popular passages

Page 187 - Eine Tatsache, die von denjenigen Autoren übersehen wird, die mit philologenhafter Strenge die einzelnen Stellen aus den staatstheoretischen Schriften Ockhams gegeneinander abwägen, ohne eine psychologische Zusammenschau derselben mit allgemeineren Kulturtendenzen jener Epoche zu versuchen; das gilt vor allem von Silbernagl (vgl. aa OS 245 ff.).
Page 159 - Materie formt und von innen heraus gestaltet, wie sie aus dem Innern des Samens und der Wurzel den Stamm hervortreibt und entwickelt, aus dem Innern des Stammes die Äste, aus dem Innern der Äste die Zweige, aus den Zweigen die Knospen, aus den Knospen die Blätter, Blüten, Früchte gestaltet und webt, und wiederum zu bestimmten Zeiten die Säfte aus Laub und Frucht in die Zweige, aus den Zweigen in die Äste, aus den Ästen in den Stamm, aus dem Stamm in die Wurzeln zurückleitet. Ebenso bei den...
Page 158 - Gestalt, die auch sozusagen ihre Berge und Täler, ihre Schluchten, ihre Gewässer, ihre besonderen Lebensgeister und ihre Wärme besitzen, mit ganz ähnlichen Vorkommnissen und Empfindungen für alle meteorologischen Einflüsse, als z. B. Katarrhe, Ausschlag, Steinbildungen, Schwindel, Fieber, Entzündungen und unzählige Dispositionen und Empfindungen, die den Nebeln, dem Regen und Schnee, den Dürren, den Blitzen, Donnerwettern und Erdbeben im großen Körper entsprechen. Wenn also die Erde und...
Page 177 - Deus igitur est prima causa movens et naturales causas et voluntarias. Et sicut naturalibus causis, movendo eas, non aufert quin actus earum sint naturales, ita movendo causas voluntarias non aufert quin actiones earum sint voluntariae, sed potius hoc in eis facit.
Page 122 - Der Sohn aber ist das Herz in dem Vater; alle Kräfte, die in dem Vater sind, die sind des Vaters Eigentum, und der Sohn ist das Herz oder der Kern in allen Kräften in dem ganzen Vater; er ist aber die Ursache der quellenden Freuden in allen Kräften in dem ganzen Vater.
Page 185 - Ecclesie removentur ab illa, cum de alia non sit altercatio; vel si ostensive probetur a Deo inmediate dependere. Quod autem auctoritas Ecclesie non sit causa imperialis auctoritatis probatur sic: illud, quo non existente aut quo non virtuante aliud habet totam suam virtutem, non est causa illius virtutis; sed, Ecclesia non existente aut non virtuante, Imperium habuit totam suam virtutem: ergo Ecclesia non est causa virtutis Imperii et per consequens nec auctoritatis, cum idem sit virtus et auctoritas...
Page 120 - Dingen, rührt alles aus den Sternen her; denn wie die Kreaturen auf Erden sind in ihrer Qualität, also auch die Sterne. Denn durch seinen zweifachen Quell hat alles seine große Beweglichkeit, Laufen, Rennen, Quellen, Treiben und Wachsen. — Denn die Sanftmut in der Natur ist eine stille Ruhe; aber die Grimmigkeit in allen Kräften macht alles beweglich, laufend und rennend, dazu gebärend. Denn die treibenden Qualitäten bringen Lust in alle Kreaturen zum Bösen und zum Guten, daß sich alles...
Page 157 - Zaddik wußte davon zu berichten: „Es gibt nichts in der Welt, das nicht sein Analogen im Menschen fände. Er gleicht zunächst der Körperwelt; in ihm finden sich die vier Elemente vor, er besitzt deren Eigentümlichkeit, denn er geht von Hitze zur Kälte, von Feuchtigkeit zur Trockenheit über. Er besitzt die Natur der Minerale, Pflanzen und Tiere, er entsteht und vergeht wie die Minerale, wächst, ernährt sich und pflanzt sich fort wie die Pflanzen, er hat Empfindung und Leben wie die Tiere....
Page 182 - Necessitas et libertas sunt unum. 171. De la causa (8, I, 282). 172. Vgl. dazu: P. Natorp, Die kosmologische Reform des Kopernikus in ihrer Bedeutung für die Philosophie (Preuß. Jahrbücher, Bd. 49, S. 355 ff.). 173. Nach der übereinstimmenden Ansicht vieler alter Kulturvölker (die dann auch von Goethe übernommen wird) fließen Licht und Schall aus dem gleichen göttlichen Urgrund. Vgl. dazu die bemerkenswerte Abhandlung von L.

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