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vinzialsteuerdirektoren ernannt und damit Friedrich's Einrich tungen keine geringe Lobrede gehalten hat ').

de la Haye de Launay behauptet 2), daß er, gegen das wirkliche Einkommen des Jahres 1765 bis 66, den Statskassen einen Mehrertrag von 42,718656 Thlr., d. h. jährlich im Durchschnitte 2,135,932 Thlr. mehr geschafft habe3). Es muss aber bemerkt wer

servir de refutation à tout ce que Mr. le C de Mirabeau a hazardé à ce sujet dans son ouvrage de la Monarchie Prussienne (T. 4.) 112 Oktavseiten. Diese Justification ist auch u. d. L. Friedrich's des Zweiten, Königs von Preußen, Skonomisch-politisches Finanzsystem. Berlin 1789 deutsch erschienen.

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Heinrich v. Beguelin Historisch kritische Darstellung der Accise, und Zollverfassung in den preußischen Staten. Berlin bei Unger 1797. 319 S. kleinoktav.

Der König selbst spricht in den Oeuvres posthumes T. 5. p. 136 nur ganz kurz von der Regie.

1) S. Friedrich Christian Adolph v. Moh. Eine Biographie, (zusammengestellt von dem Oberregirungsrath Daniels in Erfurt). Erfurt 1832. S. 250 bis 252.

2) Compte rendu, edit. de Mirabeau de la Mon. Pr. T. 4.

p. 259.

3) Folgendes geben wir buchstäblich so wieder, wie de la Haye de Launay es dem Könige vorgelegt: „Resultat sur l'année 1776 à 1777. Les Produits bruts ont été de

Surquoi il y a à déduire pour restitutions de Droits sur les Accises et Péages, Bonifications aux Ecclesiastiques et Colons, et autres Charges Etrangères aux Fraix de Régie

7,129,437 Rth. — Gr. 7 Pf.

426,970

Reste en Produits bruts 6,702,467
Dépenses.

Il a été dépensé en Honoraires,
Appointements, Tantièmes, Remises,
tant sur les Accises, que sur les Péa-
ges, Impressions et autres Fraix, y com-
pris la Prusse Occidentale

Partant Il est resté net, et il a été

versé dans les Caisses

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4,393,713 20

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Partant Il est entré de plus cette année 1,412,436 Rth, 14 Gr. 11 Pl.

den, daß 1766 die Wunden des Krieges noch bedeutend einwirkten und daß, in Folge des Friedens, bei steigender Kultur und Wohlhabenheit, die indirekten Einkünfte, ohne die Fremdlinge, bei sorgsamerer Verwaltung der Eingeborenen vielleicht noch höher gekommen sein würden. Auch ist de Launay's Rechnung nicht ganz richtig. Denn, wenn seine eigenen Tableaur' den Akziseertrag für das Jahr 1765 bis 66 im Ganzen zu 5,088,373 Thlr. 9 Gr. 4 Pf. ange. ben '); so hat die nach Friedrich's Tode ernannte Behörde zur Untersuchung der Regieadministrazion die Bruttoeinnahme jenes Jahres nur auf 4,979,963 Thlr. 11 Gr. 5 Pf. ausgemittelt, ohne daß der Unterschied jezt noch ganz aufzuklären wäre.

Nun hat die Bruttoeinnahme der Regie in den 21 Jahren (von 1766 bis 1787) 137,304,187 Thlr. betragen; die Brutto. einnahme von 1765 bis 66 betrug 4,979,963 Thlr., wonach sich die Einnahme für 21 Jahre auf 104,579,223 Thlr. berechnet: sodaß die Regie während dieser Zeit eine Mehreinnahme von 32,724,964 Thaler geliefert hat.

Davon geht aber der Ertrag von Westpreußen ab, in welcher Provinz die Verwaltung der Akzise- und Zolleinkünfte durch die Regie den 1. September 1773 begann. Die Nettoeinnahme von 177/ bis 1789 ist auf 10,976,059 Thlr. ausgemittelt worden; und die Bruttoeinnahme würde, wenn die Administrazionskosten auf wenig. stens 10 p. C. angenommen werden, 12,195,621 Thlr. betragen.

Dazu kommen noch die, mit etwa 1,500,000 Thlr. bezahlten Remisen-Antheile, welche gleich bei Einführung der Regie bewilligt wurden und seit 177 mit 25 p. C. 2) des Mehrertrags über das Firazionsquantum den Beamten gezahlt wurden, was früher nicht statt fand und seit dem Jahre 1807 ganz aufgehört hat.

Es würde also nur eine Mehreinnahme von höchstens 19,029,343 Thlr. übrig bleiben, weil die Verwaltungskosten während der Regie sich bedeutend vermehrt hatten und den reinen Überschuff verminderten.

Der König prüfte im Jahre 1783 die Spezialetats selbst, verringerte das Dienstpersonal um 834 Subjekte mit 110,592 Thlr.

1) Beilage 4.

2) Mit 6 Gr. 33 Pf. von jedem Thaler Plus über das Fixazionsquantum.

Besoldung und sezte die der bleibenden Beamten um 150,000 Thlr. herab. Die damals normirten Besoldungen sind seitdem nicht be. deutend erhöhet worden.

Auch das beweist die übermäßige Zahl der Regiebeamten: im Jahre 1781⁄2 betrug die Akziseeinnahme der Stadt Berlin und sämmt, licher kur und altmärkischer Städte 1,182,871 Thlr. 9 Gr. 3 Pf., in Berlin allein waren 40 Aufseher angestellt und doch klagte de Launay über die ungenügende Zahl. 1816 hat aber die Akziseeinnahme von Berlin allein 2,273,586 Thlr. betragen und 15 Aufseher sind hinreichend gewesen.

In dem Etatsjahre 1783 waren allein bei der Generaladministrazion, den Generaladministrator mitgerechnet, 90 Personen mit einem Gehalte von 119,583 Thlr. 22 Gr. 9 Pf. angestellt, was jezt mit 35,000 Thlr. bestritten wird.

Wahrscheinlich hat sich, nach diesen Thatsachen, die wirkliche Mehreinnahme während der 21jährigen Regiezeit kaum auf 18 Millionen Thaler, oder auf jährliche 857,000 Thlr. belaufen, wozu allein die neueingeführten Zettel-, Plombage- und Umschüttegelder fast die Hälfte beigetragen haben, indem sie z. B. im Jahre 1783 356,244 Thlr. einbrachten.

Werden nun noch die erhöheten Abgaben vom Bier, Branntwein, Fleisch, Wein und Kaffee zur Berechnung gezogen; und der Umstand berücksichtigt, daß die sonst befreieten Stände den neuen sogenannten Aufschlagsimposten unterworfen worden '); so bemüht man sich vergeblich, diejenige höhere Einnahme zu finden, welche durch vermehrte Bevölkerung und durch erhöheten Wohlstand in den sonst so glücklichen Jahren der preußischen Monarchie von 1766 bis 87 bei einer redlichen Verwaltung entstehen musste, zumal da der Monarch die Resultate derselben gerne verfolgte und sich darüber monatliche Abschlüsse einreichen ließ 2).

1) Das Edikt v. 1. April 1772 1) belegte Wein und Kaffee mit einem bedeutenden Aufschlagsimpost, welcher noch neben den bisherigen Zollund Lizentgefällen, auch von den sonst akzisefreien Ständen entrichtet werden musste.

2) S. in dem Urkundenbuche zu diesem Bande die Briefe des Königs

1) Mylius N. C. C. M. Bd. 5 b. Nr. 22. p. 127. Friedr. d. Gr. III.

Einen erklecklichen baren Ersatz gab die Regie also keinesweges für die vielen Plackereien, welche die Fremdlinge über das Volk brachten, für die, alle Sittlichkeit untergrabenden Zoll- und AkziseUnterschleife, welche sie veranlasste und für das gekränkte Ehrgefühl des preußischen Volks, „daß (wie Hamann an Jacobi schrieb ')) der Stat alle seine Unterthanen für unfähig erklärte, seinem Finanzwesen vorzustehen, und dafür einer Bande unwissender Spißbuben sein Herz, den Beutel seiner Unterthanen anvertrauete.“ Hamann, allerdings für den Stätsdienst, nach eigenem Geständnisse, wenig gemacht, gehörte den kleinen deutschen Akzise- und Zollbeamten zu, denen es unter den französischen Vorgeseßten fortwährend sehr kläglich erging 2). Auch das inländische Brauwesen, welchem Thee, Kaffee, Wein schon immer größeren Abbruch thaten, litt bedeutend gegen des Königs eigenen Grundsaß.

Friedrich Wilhelm II. hob die Regie auf; de Launay wurde den 26. Oktober 1786 entlassen; aber in der über ihn gesetzten Untersuchung durchaus unschuldig befunden. Mirabeau sagt in seinem Buche über die preußische Monarchie3): 1500 Franzosen seien in die preußischen Staten vertheilt worden, um deutschen Unterthanen französische Geseze vorzuschreiben; v. Zimmermann sagt gar noch lächerlicher in seinen Fragmenten *), es seien 3000 französische Finanzkünstler über den Rhein gekommen; Beguelin giebt 500 an3);

an de la Haye de Launay und die Generaladministrazion, welche wir der gütigen Mittheilung desselben edlen Mannes verdanken, dessen klaffisches handschriftliches Promemoria wir in diesem ganzen Abschnitte so reichlich benußt haben.

1) Den 18. Januar 1786; f. Jacobi's Werke Bd. 4. Abtheil. 3. S. 145. 2) S. Hamann's Briefe an Jacobi, in Friedr. Heinr. Jacobi's Werken Bd. 4. Abtheilung 3. Leipzig 1819 S. 3 bis 5. 64. 123. 145. 252; und in Hamann's Scheblimini S. 25. Hamann's Anstellungs- und Abschiedsgesuche findet man im 3. Theile seiner Schriften, herausgegeben von Friedrich Roth. Berlin 1822. S. 207 und 211 vom Jahre 1763; und S. 334 ein Auswanderungsgesuch. Wie wenig Hamann für den Statsdienst gemacht gewesen; sagt er selbst S. 184.

3) T. 4. p. 186.

4) Bd. 2. S. 65.

5) Accise und Zollverfassung S. 138.

de Launay dagegen sagt, es seien nie mehr, als etwa 200, und noch dazu nur eine gewisse Zeitlang, in den preußischen Staten gewesen: er habe sogleich die Hälfte davon nach Frankreich zurückgeschickt '). Mit ihm wurden nun alle seine Landsleute aus der Akziseverwaltung entfernt und man folgte darin nur den Absichten des großen Königs, welcher schon den 1. Dezember 1784 schrieb:,, Mein lieber Etatsminister v. Werder. Ich habe Euren Bericht vom ge. strigen Datum wegen der untersuchten Beschwerden des gewesenen General-Inspektor's Pagan wider die General-Accise - Administration erhalten und Euch darauf zu erkennen geben wollen, daß es lauter solch Schurken-Zeug ist, die Franzosen, das kann man wegjagen, wenn man will, und wenn man das thut, so verliert man nichts an sie: Was diesen Pagan anbetrifft, so kann der nur gleich abgeschafft werden, wobey Ich Euch noch sage, daß Ich überhaupt darauf denke, und suchen werde, Mir nach und nach alle Franzosen vom Halse zu schaffen, und sie los zu werden, welches Ich Euch zur Antwort melden wollen, als Euer wohlaffectionirter König“ 2).

Um übrigens Friedrich's eifrige und preiswürdige Absichten auch bei Einführung der Regie noch deutlicher darzulegen, geben wir die Hauptstellen aus seinem Briefe an de Launay vom 16. März 1766; Fleisch. Es ist mir unmöglich, zu dieser Steuer (auf das fremde Schlachtvieh) meine Billigung zu geben; sie ist für den gemeinen Mann zu drückend. Was das Fleisch betrifft; so kann

1) Justification p. 77.

2) (Handschriftliches) Promemoria. Aus demselben geben wir noch Folgendes vom 30. April 1783 als Resoluzion auf de Launay's Beschwerde, wegen der herabgeseßten Besoldungen und wegen Verringerung des Personals 1), von Friedrich's eigener Hand:,, On trouve des honettes gens à 50 Ecus de Rente et fort fripons avec 1000 Ecus ou plus de Revenues; ainsi la somme n'empèche pas de voler, mais bien l'honneteté et les moeurs de la personne; mais des qu'on fait un ramas de Canaille, qu'on décore du nom d'Employez et de Garçons de service, on ne les empechera de voler, qu'en les surveillant ou en punissant sevèrement les coupables.“

1) Friedrich prüfte (1783) die Spezialetats felbft, verringerte das Dienstpers sonal um 834 Subjekte mit 110,592 Thaler Besoldung und sește die der bleibenden Beamten um 150,000 Thaler herab. Die damals normirten Besoldungen sind seitdem nicht bedeutend erhöhet worden.

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